Konzept


Einleitung
Die Familienpraxis möchte eine Orientierungshilfe sein, im Erleben und Gestalten der Lebensplanung von Eltern und ihren Kindern.

Viele Eltern, LehrerInnen und ErzieherInnen sind verunsichert durch die immer massiver werdenden sozialen und emotionalen Verhaltensauffälligkeiten der Kinder und Jugendlichen und fühlen sich den Anforderungen nicht mehr gewachsen. Vorausschauend wollen wir deutlich machen, dass pädagogische Arbeit in unserer Familienpraxis ein sinnvolles Angebot ambulanter Maßnahmen im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe, der Familienberatung und der Behindertenhilfe ist.


Was heißt „Familienpraxis“ – Allgemeines zu Familienpraxis
Kinder, Jugendliche, Eltern und andere Erziehungsberechtigte können sich bei Erziehungsfragen und bei persönlichen oder familienbezogenen Problemen an unsere Familienpraxis wenden. Unsere Aufgabe ist es, gemeinsam mit den Ratsuchenden deren Probleme zu klären und Lösungen ihrer Fragen zu suchen. Mit unseren Fachkenntnissen helfen wir Kindern, Jugendlichen und Eltern, ihre Schwierigkeiten zu bewältigen. Auch bei Fragen und Konflikten im Zusammenhang mit Trennungen und Scheidungen bietet unsere Familienpraxis allen Familienmitgliedern professionelle Hilfe an.
Die verschiedensten Probleme können Anlass sein, unsere Familienpraxis aufzusuchen. Je nach Alter des Kindes oder Jugendlichen können zum Beispiel Schlafstörungen, Entwicklungsverzögerungen, Essstörungen oder Ängste Gründe sein für Eltern, sich an uns zu wenden. Im Kindergartenalter sind unter anderem Trennungs- und Kontaktschwierigkeiten, Sprachstörungen, Einnässen, Einkoten oder andere psychosomatische Beschwerden Anlässe, unsere Familienpraxis aufzusuchen. Im Schulalter stehen oft Leistungs- und Verhaltensprobleme im Vordergrund der Sorge von Eltern und LehrerInnen.
Die mit der Pubertät beginnende Ablösung vom Elternhaus bringt dann noch einmal neue Belastungen für die Jugendlichen und ihre Familien.

Die verschiedenen Probleme und Auffälligkeiten sind Ausdruck von Beein-trächtigungen, die Kinder und Jugendliche offenbar nicht angemessen bewältigen können. So kann es in einer Familie unterschiedliche Konfliktbereiche geben. Oft haben Eltern schon lange bestehende Beziehungsschwierigkeiten als Paar oder sie wollen sich trennen bzw. haben sich gerade getrennt.
Eltern fühlen sich mit den Erziehungsaufgaben häufig generell überfordert. Auch Spannungen durch den Einfluss unterschiedlicher Kulturen und Wert-vorstellungen können Ursachen schwerwiegender Konflikte und Probleme in Familien sein.


Zielsetzung
Ein wichtiges Ziel der Familienpraxis ist die Stärkung der Erziehungskraft und Selbsthilfe der Familien. Dazu gehören Angebote der Beratung und Bildung für Eltern und Kinder, sowie Angebote zur Entspannung und Erholung.
Wir wollen Familien ermutigen, ihren Erziehungsauftrag bewusst wahrzunehmen und ihre elterlichen Kompetenzen stärken.
Der Aufgabenschwerpunkt der Familienpraxis liegt in der Aktivierung und Stärkung der Ressourcen unserer Klienten. Wir geben Hinweise, Anregungen und versuchen gemeinsam mit den Klienten Lösungswege und Handlungsmöglich-keiten zu erarbeiten – für mehr Lebendigkeit, mehr Lebensqualität und „mehr frischen Wind im Familienalltag“.
Um Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung angemessen zu begleiten, ist eine vertrauensvolle und offene Zusammenarbeit mit den Eltern unabdingbar. Eltern sollen die Möglichkeit erhalten, eine aktive Rolle zu übernehmen und ihr jeweils individuelles Elternwissen einbringen. Mit Eltern meinen wir nicht nur leibliche Eltern, sondern auch Pflege- und Adoptiveltern, sowie andere wichtige Bezugspersonen, die den Lebensalltag der Kinder mitbestimmen.


Angebot

Unsere Familienpraxis unterstützt und begleitet Familien, Babys, Kinder und Jugendliche, Paare, Alleinstehende und Alleinerziehende, Eltern und Großeltern.
Alle unsere Angebote zielen darauf ab, Eltern zu unterstützen. Dies geschieht auf der Grundlage eines guten Umgangs mit sich selbst und einer guten Beziehung zu Kindern, damit ein positives, förderliches Klima und die Möglichkeit zu Kommunikation und Konfliktlösung in Familien geschaffen werden kann.

Wir bieten in unserer Familienpraxis

  • einen therapeutischen/beratenden Bereich; dort finden Familien Rückhalt und Unterstützung, sowohl in Krisensituationen und in Situationen der Unsicherheit, als auch im Erleben und Gestalten des Alltags
  • einen Kompetenz stärkenden und Kreativität fördernden Bereich für Eltern und Kinder, aber auch für Menschen, die mit Familien und Kindern arbeiten


Unser Angebot umfasst die individuelle Begleitung der Klienten im Rahmen von Einzelterminen und Gruppensitzungen. Es ist personenzentriert und schließt die Zusammenarbeit in Form von Kontakten und Gesprächen im familiären, schu-lischen und institutionellen Kontext mit ein und ist somit auch interdisziplinär. Bedürfnisorientiert ist das Angebot dadurch, dass es sich an den Stärken, Wünschen und Bedürfnissen des Klienten orientiert. Das Finden geeigneter Fördermöglichkeiten für die Klienten und die Vermittlung von Hilfeangeboten, auch für die Familien, spiegeln den ganzheitlichen Ansatz unserer Arbeit wieder.
Frischer Wind im „Familienbetrieb“ oder auch im Mehr-Generationen-Haushalt fördert das „Wohlfühlklima“ und verbessert es nachhaltig!

Wir arbeiten mit fundierten Methoden und Ansätzen.

Die Familienpraxis ist Anlaufstelle für Familien in Krisensituationen und bietet gleichzeitig Raum für verschiedene Angebote.

Unser Angebot umfasst:

Familienberatung
Erziehungsberatung
Einzelberatung/-therapie

Präventive Arbeit
Kriseninterventio

Schulbegleitung
Psychomotorik
Atem- und Körpertherapie
Spieltherapie
Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche
Entwicklungsförderung
Diagnostik

Seminare und Vorträge
Fortbildungen


offener Elterntreff
Gruppenangebote
kreative Angebote
Entspannung und Massagen



Die BeraterInnen unterliegen der Schweigepflicht
Zwischen Ratsuchenden und BeraterInnen muss sich eine vertrauensvolle Beziehung entwickeln können. Deshalb unterliegen Beraterinnen und Berater der gesetzlichen Pflicht zum Schutz des Privatgeheimnisses ihrer Klienten. Das heißt, die Gespräche sind vertraulich. Personen außerhalb der Familienpraxis oder Mitarbeiter anderer Einrichtungen, die ebenfalls mit der betreffenden Problemlage zu tun haben, wie Schule, Jugendamt oder Kindergarten, erfahren nur mit Einwilligung der Betroffenen vom Inhalt der Beratung. Sollten also Gespräche mit diesen Einrichtungen sinnvoll und erforderlich sein, dann werden sie von uns nur auf Wunsch der Eltern oder mit deren ausdrücklichem Einverständnis aufgenommen.


Methodische Ansätze
Nachfolgend werden einzelne Methoden pädagogischer/therapeutischer Arbeit zum besseren Verständnis getrennt voneinander vorgestellt.
Dennoch gilt: Das Arbeiten in unserer Familienpraxis ist immer sehr vielfältig und integriert verschiedene Methoden. Auf diese Weise kann systematische Arbeit gut gelingen und ein ganzheitlicher Blick auf die betroffenen Kinder/Jugendliche und ihre Familien möglich werden.

 

Spieltherapie
Das Spiel und Spielen ist die kindliche Ausdrucksform seiner inneren Welt. Für das Kind ist es natürlich und selbstverständlich, sich im Spiel auszudrücken. Im Rollenspiel, in Malerei oder im Spiel mit Figuren drücken Kinder aus, was sie nicht mit Worten sagen wollen oder können. Spielen entpuppt sich so als ein „Spiegel“ kindlichen Erlebens und der Familienlandschaft. Spiel hilft wie ein guter Freund bei kognitiven und emotionalen Verarbeitungsprozessen. Es ermöglicht dem Kind eine eigene intrapsychische Verarbeitung. Fantasie und schöpferische Kräfte werden freigesetzt. Spieltherapie wird indiziert, wenn die Problematik des Kindes sowohl auf auffällige Wachstumsprozesse und/oder gestörte Problem-bewältigungsprozesse zurückgehen, wie auch auf problematische Interaktions-prozesse im Familiensystem. Gerade deshalb sind Elterngespräche und/oder das Mitspielen der Eltern in der Spieltherapiestunde ein wichtiger Bestandteil der Therapie.
Viele Kinder haben in ihrem Lebensalltag nur noch wenig Gelegenheit zu spielen, zu matschen, zu gestalten oder zu experimentieren. Deshalb liegt der Schwerpunkt des heilpädagogischen Spiels darin, die Kinder zum Spielen zu befähigen.

 

Heilpädagogische Übungsbehandlung (HPÜ)
HPÜ ist eine Gesamtförderung, das heißt sie ist ausgerichtet auf die Fähigkeiten im emotionalen, sozialen, motorischen, sensorischen und kognitiven Bereich. Teilleistungsschwächen können durch das Angebot an Erfahrungs- und Handlungsmöglichkeiten in der visuellen, akustischen und taktilen Erfassung und Differenzierung der Umwelt ausgeglichen werden. Das vorrangige Ziel der HPÜ ist die optimale Selbstverwirklichung, sowie die höchstmögliche Autonomie.

 

Integration
Kinder mit Behinderung haben ebenso wie Kinder ohne Behinderung einen Anspruch auf den Besuch eines Kindergartens. Deshalb wird heilpädagogische Hilfe auch angeboten, um Kindern und Jugendlichen eine Integration in Regel-kindergärten und Schulen zu ermöglichen.

 

Ästhetische Erziehung

Ästhetische Erziehung ist schwerpunktmäßig im Rahmen der Wahrnehmungs- und Bewegungsförderung angesiedelt. Sie ist eine handlungs- und beziehungsorientierte Methode. Damit steht sie im Kontext zu anderen heilpädagogischen Methoden, die bei der Entwicklungsförderung zur Anwendung kommen.

  • Musiktherapie

In der Musiktherapie ist Raum für Fantasie und Kreativität, Freude und Entspannung vollzieht sich im musikalischen Spiel; Offenheit für Erfahrungen, Lust am anderen und Mitteilungsfreude haben ihren Raum. Beziehungen zu Menschen, sich selbst und zur Umwelt kommen „ins Spiel“. Egal, wo und wie Musiktherapie angeboten wird, gebaut wird immer auf die Tatsache, dass mit Klängen wichtigste Primärerfahrungen des Menschen mit seiner Umwelt verbunden sind.

  • Heilpädagogisches Werken und Malen

Heilpädagogisches Werken und/oder Malen bietet handlungs- und beziehungsorientierte Situationen des gemeinsamen Tuns an. Es ist ein zwischen der HeilpädagogIn und dem Kind gemeinsam vollzogener Gestaltungsprozess und ein gegenseitiges Aushandeln von Gestaltungsmöglichkeiten, sowie ein themenzentrierter Diskurs im Bereich des Werkens und Malens mit verschiedenen Materialien und Werkzeugen.

 

Psychomotorik

Psychomotorik findet in einer Kleingruppe statt. Es ist eine gezielte Förderung zur Verbesserung des gesamten kindlichen Bewegungsapparats. Dazu gehören auch die Wahrnehmung, die Konzentration und die sozialen Kompetenzen.
Ziel psychomotorischer Förderung ist es, die Aktivität des Kindes zu fördern, es zum selbstständigen Handeln anzuregen, durch Erfahrungen in der Gruppe zu einer Erweiterung seiner Handlungskompetenz und Kommunikationsfähigkeit beizutragen.

 

Arbeit im Wasser
Das Wasser besitzt eine ganze Reihe positiver Eigenschaften, die es Menschen ermöglicht, sich darin entspannt zu bewegen. Durch die Auftriebskraft des Wassers reduziert sich das Körpergewicht um ein Vielfaches und ein großer Teil des Bewegungsapparates, besonders die Wirbelsäule und die Gelenke werden entlastet. Die Verletzungsgefahr im Wasser ist auf ein Minimum reduziert, selbst wenn Bewegungen falsch ausgeführt werden.

 

Förderplanung

Individuelle Förderplanung versteht sich als eine offene Anregung. Ausgehend von den Stärken des Kindes soll jedoch keine rezeptive Planung gemacht werden. Die Zielsetzung einer entwicklungsorientierten diagnostischen Arbeit liegt weniger in der formalen Feststellung des Bedarfs an Förderung, sondern eher im Versuch einer Übersicht über den Entwicklungsprozess des Kindes zur Begründung der Wahl der Fördermethoden, ihrer Veränderung und Ver-knüpfung.


Beratungsarbeit
Die Beratung der Familien nimmt neben der Arbeit mit Kindern/ Jugendlichen einen großen Stellenwert ein. Durch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit sollen Eltern die Möglichkeit erhalten, eine aktive Rolle zu übernehmen und ihr individuelles Elternwissen mit einzubringen. Wichtig ist dabei, dass Eltern auch Eltern bleiben und auf keinen Fall zu Co-Therapeuten werden.

 

 

Körperorientierter Ansatz - in Kooperation mit Partnern


Atem- und körperorientierte Psychotherapie (integrale Leibarbeit)
Unsere Denkmuster und unsere Gewohnheiten spiegeln unsere individuelle Lebensgeschichte ebenso wieder wie unser Körper und unsere Körperhaltung. Die integrale Leibarbeit bietet mit ihrer Atem- und Körperarbeit sowie der zugehörigen Psychotherapie die Methodik und den Raum für ganzheitliche Erfahrungen. Therapeutisches Gespräch, Atemarbeit oder Körperarbeit sind nicht isoliert voneinander, sondern sie durchdringen und ergänzen sich mit wechselnden Schwerpunkten. Durch die methodische Vielfalt kann die/der Therapeut/in vom erlernten Handwerkszeug das einsetzen, was am besten für den jeweiligen Menschen in seiner speziellen Situation passt.

 

Atemarbeit
Innerhalb der Arbeit mit der Atmung werden in vier Bereiche unterschieden: Atemmeditationen, Atemübungen, Atemmassagen und Atemsitzungen.

  • Atemmeditation: Die Atemmeditation rückt die Wahrnehmung der Atmung in den Mittelpunkt. Diese Zentrierung der Wahrnehmung auf den Atemstrom ist ein Mittel, innerlich zur Ruhe zu kommen und den Körper deutlicher wahrzunehmen. Mit fortschreitender Übung können körperliche oder gedankliche Hindernisse und Begrenzungen erspürt, angenommen und verändert werden.
  • Atemübungen: Atemübungen sind aktiver und direktiver und sind häufig kombiniert mit Bewegungsübungen, mit Dehnen, Strecken oder Beugen. Oder man übt, tiefer oder flacher, langsamer oder schneller zu atmen, die Atmung im Stehen und Gehen zu verändern
  • Atemmassagen: Atemmassagen haben das Ziel, die Atmung zu befreien. Im Verlauf einer Atemmassage wird die Atemmuskulatur gelockert. Die Atmung kann freier und von muskulären Einschränkungen befreit werden.
  • Atemsitzung: Die Atemsitzung spielt eine herausragende Rolle für die Selbsterfahrung und die Bewusstseinserweiterung. Wir arbeiten hier mit dem verbundenen Atmen. Durch das verstärkte, bewusste Atmen ist der Gesamtenergiefluss im Organismus höher. Gefühle, Körperwahrnehmung oder innere Bilder, die im Alltag durch vermindertes Atmen verdrängt oder kontrolliert werden, können nun auftauchen. Blockaden werden spürbar und aktiviert - es kribbelt, das Leben fließt wieder deutlicher durch den Körper.

Körperarbeit

  • Direkte Arbeit am Körper kann ein Mittel sein, unsere emotionalen Blockaden zu lösen und unsere Charakterstrukturen zu verändern. Im Westen gilt Wilhelm Reich als der Begründer der Körperpsychotherapie. Ergänzend zu Freuds Erkenntnissen entdeckte Reich die Bedeutung des Körpers in der Psychotherapie. Er erkannte, dass direkte Arbeit am Körper ein Mittel sein kann, neurotische Charakterstrukturen zu verändern. Wir orientieren uns an der weiterentwickelten Reich’schen Segmentlehre, die ähnlich dem östlichen Chakrensystem aufgebaut ist und funktionelle Zusammenhänge betont. Körperarbeit will die Atmung befreien. Aufrechte Haltung, gut durchblutetes Gewebe, ein gesunder Tonus (weder schlaff noch verspannt) im ganzen Bindegewebs-, Muskel- und Organsystem sind nur möglich, wenn die Atmung frei fließt. Umgekehrt ist eine frei fließende Atmung in einem verspannten Körper nicht möglich. Jede neurotische Charakterstruktur geht mit spezifischen Atembeschränkungen einher. Körperarbeit umfasst Tanz, Bewegung, Körperübungen, Trancearbeit und Massage. Sanfte Spürübungen und körperlichen Halt vermittelnde Übungen sind ebenso Bestandteil wie Massage und Tiefenmassage.
  • Bewegungsübungen: Bewegungsübungen helfen uns, den Körper wahrzunehmen und die Energien aktiv in Fluss zu bringen.
  • Bewegungsmeditationen: Bewegungsmeditationen sind sorgfältig angeleitete, ruhige, ver-langsamende und zentrierende Körpertranceerfahrungen, verbunden mit Imaginationen und tiefen Leibwahrnehmungen.
  • Massagen: Massagen können entspannend wirken, sie können das Körperbild positiv beeinflussen und können als Tiefenmassage die Bindegewebsstrukturen verbessern, damit eine aufrechte Körperhaltung wieder möglich wird.
  • Haltearbeit: Haltearbeit ist wichtig für Menschen mit einem großen Defizit an Gehaltenworden-Sein. Wer als Baby und Kleinkind zu wenig angemessenen Köperkontakt erfahren hat, kann vielleicht seine Körpergrenzen nicht spüren und fühlt sich oft haltlos ausgeliefert. Dann wird ein wirklich gespürter Rückhalt in sicherer Atmosphäre besonders wichtig


Psychotherapie
Gute Erfahrungen helfen neue Muster auszubilden. Dazu gehört auch das therapeutische Gespräch, in dem ein Mensch spürt: »Ich werde ernst genommen und wertgeschätzt. «
Die Beobachtung zeigt, dass das therapeutische Gespräch tiefere, wahrhaftigere Ebenen der Seele erreicht, wenn die Körperwahrnehmung integriert ist.
Unser Verständnis der Psychotherapie hat seine Wurzeln bei Wilhelm Reich und C.G. Jung. Stan Grofs Arbeit fußt unter anderem auf dem Jungschen Verständnis der Psyche. Grof differenziert die perinatale Erfahrung und beschreibt sie als Grundmuster des Lebens und seines ewigen Wandels.
Primärtherapie, die den ungehinderten Fluss und Ausdruck der Gefühle als zentrales Geschehen in der Therapie hervorhebt und NLP, das die Bedeutung und Kultivierung der Sinneszugänge für die psychische Verarbeitung sowie eine systemische Sichtweise betont, sind weitere Bestandteile unserer prozess-orientierten Arbeit.
Nicht eine bestimmte Vorstellung oder Methode, sondern die Person und ihre Situation geben vor, was vom gelernten und erfahrenen “Handwerkszeug” im Moment am sinnvollsten einzusetzen oder auch wegzulassen ist.

 

 

Reflexives Arbeiten

  • Teambesprechungen: In regelmäßigen Abständen finden in der Praxis Teambesprechungen statt, an welchen alle MitarbeiterInnen teilnehmen. Hier sind sowohl organisatorische Punkte, wie auch Fallbesprechungen auf der Tagesordnung und werden im kollegialen Diskurs reflektiert.
  • Supervision: Supervision ist eine Lernform von PraktikerInnen für PraktikerInnen. Sie birgt zwei Schwerpunkte als deutliche Unterscheidung zu anderen Beratungsformen:

Weiterbildung vor dem Hintergrund von alltagspraktischen Erfordernissen im Arbeitsfeld, wie zum Beispiel Aneignung von Methoden der sozialen Arbeit. Reflexion und Bearbeitung der persönlichen Befindlichkeit im konkreten Kontext des beruflichen Handlungsfeldes.

 „Ideale Supervisionsprozesse bewegen sich (oszillierend) ständig zwischen den Polen Fachberatung und Selbsterfahrung, um die Arbeitssituation zu optimieren.“ (Belardi)
Supervision ist also kein kollegiales Lernfeld, wenn Beratung als Lernprozess verstanden wird, also Beratung für BeraterInnen.
Die Beratung wird von qualifizierten, neutralen SupervisorInnen geleistet.


Vernetzung
Über den Rahmen unserer Praxis hinaus arbeiten wir mit vielen Einrichtungen und Institutionen zusammen und suchen auch deren Unterstützung. Diese sind beispielsweise:
Sozialamt / Jugendamt / Gesundheitsamt
Erziehungsberatungsstellen
Kinderärzte/Fachärzte
Psychologische Praxen
Kinder- und Jugendpsychiatrien
Sozialpädiatrische Zentren
Krankengymnasten / Ergotherapeuten / Logopäden
Frühförderstellen
Kindergärten/Kindertagesstätten
Schulen

Die Vielfalt an Verknüpfungen und Netzwerken dokumentiert zum einen den interdisziplinären Ansatz, zum anderen den Wunsch, gemeinsam die bestmögliche Problemlösung für Kinder/Jugendliche und deren Familien zu finden.